Nachdem ich in den letzten Wochen die Fundamente für unsere neue Scheune vorbereitet habe, und sie nun endlich fertig sind, habe ich heute begonnen, Teile des geistlichen Programmes vorzubereiten, hier ein kleiner Ausschnitt:
Der reiche Jüngling
Lukas 18,18-27
Bin ich bereit im Zweifel alles aufzugeben ?
Der Jüngling dachte, es geht darum, Regeln einzuhalten, ein Leben
zu leben, das kalkulierbar ist, doch als Jesus von ihm etwas verlangte, was nicht
mehr kalkulierbar war, all seinen Reichtum aufzugeben, das war zu viel. Wie
sollte er weiter leben wenn er nichts mehr hatte? Wovon sollte er leben?
Er dachte an sich, sein Leben, seine Fähigkeiten, vielleicht
auch was er in seinem Leben erreicht hat. Und genau das alles sollte er nun
aufgeben. Als ich das gelesen habe, wurde mir klar, warum es dem Jüngling
unmöglich war, zu sagen, "OK, egal was du verlangst, ich tu es". Er lebte wie ein
Mensch, egoistisch, auf sich gerichtet. Er hatte keine wirkliche Beziehung zu
Gott unserem Vater. Und warum? Weil er immer nach Regeln gelebt hat. Wenn wir
nur nach Regeln leben entsteht kein Vertrauen, denn alles ist in klaren
Verhältnissen. Wenn etwas schief geht, dann hat irgendjemand etwas verbockt!
Kommt euch das bekannt vor?
Ist das nicht das, was wir täglich erleben? Jemand macht
einen Fehler, man weiß nicht genau wer es war. Doch bevor man das Problem löst,
sucht man den Schuldigen …
Regeln sind nicht schlecht. Ich denke, wir brauchen gewisse
Regeln, um mit anderen Menschen zu leben oder zu arbeiten, doch wenn mein ganzes Leben auf den Regeln und Gesetzen (die sowieso ständig hin und her gedreht
werden, wie es grad geschickt ist) basiert, dann werde ich früher oder später
Probleme bekommen.
Jesus spricht diese hier klar an, denn mehr oder weniger
sagt er hier: Du hast die
Regeln eingehalten, sehr gut, aber vertraust du mir
auch? Kennst du mich eigentlich oder lebtest du bis jetzt nur nach Regeln, ohne
mich zu kennen?
Kennst du Jesus wirklich oder lebst du eher nach gewissen
Regeln, die man dir beigebracht hat?
Ich bin gespannt wie die Woche wird.
Die letzten Wochen war es extrem warm, oder eher gesagt, heiß bei uns, was das Vorbereiten der Fundamente noch einmal anstrengender machte. Außerdem hatte ich des öfteren keinen, der mir half, denn unsere Freiwilligen waren erst im Jungscharlager als Mitarbeiter und dann sind sie ja wieder nach Hause geflogen. Cipri, unser Koch, hat mir mal noch zwei Tage geholfen und den Rest hab ich dann voll alleine gemacht. Direkt nach Max-Bike wird dann eine Gruppe vom Seehaus in Leonberg kommen. Mit ihnen will ich dann die Scheune aufrichten. Ich bin echt gespannt, wie das klappt, denn ursprünglich ging ich davon aus, dass sie ein paar Zimmerleute mitbringen, doch nun kommt leider keiner mit. Ich bin gespannt wie es wird. Ich freu mich jedenfalls darauf. Wenns klappt wollen wir auch ein Gefängnisbesuch machen.
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Vor das Volleyballfeld soll die Scheune, u-förmig sieht man die Fundamente und vorne sind noch zwei. Links liegt ein Teil des Holzes für die Scheune |
Neben vielen Vorbereitungen und Fragen beantworten gab es auch ein paar unangenehme Dinge in den letzten Wochen. Unsere Kläranlage ist eigentlich erst in einem kleinen Ausbaustadium, also für ca. 100 Personen, doch wir hatten nun mehrere Wochen deutlich mehr Leute auf dem Grundstück. Letzte Woche waren es dann 180 und das war dann doch etwas zu viel. Der Filter konnte leider das viele "Wasser" nicht schlucken. Irgendwann lief dann die ganze Brühe in den Filter daneben der eigentlich gerade leer war. Es blieb uns nichts anderes übrig, als die ganze Flüssigkeit so gut es ging herauszupumpen und dann Schip, Schip Hurraaa. Alles raus. Den Filter reinigen, neu aufbauen und dann wieder in Betrieb nehmen.
"Lecker arbeiten" wie der Holländer sagt.
Nun funktioniert zum Glück alles wieder. Diese Woche sind wir nur um die 100 Personen, das hilft enorm.
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Rechts der eigentliche Filter der aber überlief, links hat sich dann die ganze Flüssigkeit gesammelt ... |
Es strampelt kräftig und entwickelt sich sehr gut.
Für Dagmar war die Hitze der letzten Wochen etwas schwieriger zu ertragen, aber sie legt sich dann Nachmittags ein wenig hin und dann gehts wieder weiter. Glück für sie, im Büro ist es schön kühl :-)
Nächsten Donnerstag wird leider Anja und Petras Verabschiedung sein. Sie werden nach über 7 Jahren hier im Team uns leider verlassen. Der Zustand der Räume und des Wohnblocks und unsere personelle Situation lässt eine Weiterführung der Arbeit in der jetzigen Form nicht zu.Wir haben uns daher entschlossen die sozialmissionarische Arbeit in der Villa Kunterbunt in der jetzigen Form vorerst zu beenden. Rebeca wird weiter bei PDF in der Freizeitarbeit und Jungschararbeit Micii Exploratori mitarbeiten.
Wir wünschen euch ein schönes und erholsames Wochenende!