Montag, 27. August 2012

Nun sind zwar unsere eigenen Freizeiten vorbei ... doch Ruhe ist leider noch keine im Haus

Nachdem nun unsere eigenen Freizeiten vorüber sind, vermieten wir immer öfter das Gebäude und Gelände an externe Gruppen, was für uns einerseits ganz schön ist, denn so fließt auch etwas Geld in die Kasse, doch leider ist es nicht immer ganz leicht mit ihnen.
Oft haben sie zwar Leiter dabei, doch diese tun nicht viel oder zumindest nicht das, worum wir sie bitten und so wird dann um 23.30 Uhr immer noch im Haus herumgealbert oder um 1.30 Uhr auf dem Gelände (unter unserem Schlafzimmerfenster) lautstark diskutiert. Kann man ja auch verstehen wenn man auf einer Freizeit ist, doch leider müssen auch wir uns irgendwann erholen und nach einem mehr oder weniger langen Sommer und vielen Freizeiten geht einem das dann schon auf den Zeiger. Da kann man die schönste Wohnung haben ...

Doch mal der Reihe nach. Nach den ganzen Zeltlagern fand unsere Maxbike-Freizeit statt, das war die erste Freizeit wo ich (Denis) als Mitarbeiter dabei war. Doch leider hatte ich eine Woche vorher einen sehr ungeschickten "Abgang" auf dem Rad. Dabei hat sich der Lenker etwas in meinen Oberschenkel gebohrt. Die Wunde ist dann innerhalb einer Woche recht gut verheilt und so hab ich am 2. Tag der Freizeit versucht, eine kleine Runde mitzufahren, doch leider war das ein Fehler, den ich besser nicht getan hätte denn es dauerte weitere 2 Wochen bis die Wunde wieder annähernd gleich heil war.
In der Zwischenzeit ist alles wieder OK.

Dieses Jahr hatten wir bei Maxbike leider nur rumänische Teilnehmer und zudem noch zu junge. Das war eine große Herausforderung für uns. Fünf Jungs haben nicht immer ganz das getan, was wir empfohlen oder gar verlangt hatten. Doch nachdem sie nach der Freizeit noch eine weitere Woche bei uns in einer anderen Freizeit waren, kam jeder einzelne zu mir und Ebbe und hat sich bedankt und verabschiedet (und gedroht, nächstes Jahr wieder zu kommen ;-). Scheinbar blieb also doch etwas hängen ...
Direkt nach Maxbike kam eine 12-köpfige Gruppe vom Seehaus in Leonberg. Mit ihnen haben wir begonnen, die Scheune zu bauen, von der ich euch schon früher erzählt hatte. Für mich war es eine sehr herausfordernde Zeit, denn ursprünglich habe ich gedacht, sie bringen Fachleute mit, doch leider waren wir dann nur Laien. Außer der Tatsache, dass wir nur Laien waren, happerte es mal wieder an Materiallieferungen und an mir (hab mich bei Nägeln verrechnet und solche waren dann nirgends zu bekommen) doch alles in allem war es dann nicht so schlimm, das wichtigste wurde erledigt und den Rest machen wir nun nach und nach.
Die Seehäusler auf dem Dach
Außer der Scheune haben wir dann noch ein paar qm Pflaster gelegt, die noch neben dem Gebäude gefehlt haben.
Einweihung des Seehaushighways
Sternenhimmel
Florian beim Stockbrot machen
In der gleichen Woche war noch Dagmars Eltern und Tante zu Besuch und eine Woche später dann eine Gruppe aus Galati, was für mich bedeutete viele viele Fragen und Probleme (Frischwasserpumpe ging nicht mehr, Kläranlage ..., Leute wollten Fahrräder, Müll war wegzubringen, Wasser war kalt ...) und am Ende war ich wirklich am Ende.

Dagmar hat mit ihrer Familie einige Ausflüge gemacht, glücklicherweise war es in der Zeit nicht ganz so heiß (nur so um die 25C). Einer der Ausflüge ging nach Schäßburg, auf dem Weg dorthin sind sie noch in dem Ort wo Anna und Gerlinde (Dagmars Mutter und Tante) aufgewachsen sind durchgefahren. Ein weiterer Ausflug ging über das rumänische Hinterland und dem Transfagarasan zum Baleasee, ein Gletschersee in 2034 m Höhe. Hier gibt es im Winter ein Eishotel.
Außerdem unternahmen sie eine eine 3-stündige Wanderung die sogar der kleine Tom mit Bravour meisterte.

Natürlich durfte in der Woche auch das Gulasch nicht fehlen, hierfür leihte Hans beim Nachbarn einen Ceaun und das Dreibein haben wir selbst gebastelt...

Am Vidraru, ein sehr großer Stausee      






Der Tom und die "Tante" (zumindest Paten)
Am Vidraru kann man die Trockenheit im ganzen Land erkennen

Die eifrigen Wanderer
Für den Rest der Woche wünschen wir euch viel Kraft und Motivation für die Arbeit und alle sonstigen Aufgaben.

Freitag, 27. Juli 2012

Vorbereitungen...


Nachdem ich in den letzten Wochen die Fundamente für unsere neue Scheune vorbereitet habe, und sie nun endlich fertig sind, habe ich heute begonnen, Teile des geistlichen Programmes vorzubereiten, hier ein kleiner Ausschnitt:

Der reiche Jüngling

Lukas 18,18-27

Bin ich bereit im Zweifel alles aufzugeben ?
Der Jüngling dachte, es geht darum, Regeln einzuhalten, ein Leben zu leben, das kalkulierbar ist, doch als Jesus von ihm etwas verlangte, was nicht mehr kalkulierbar war, all seinen Reichtum aufzugeben, das war zu viel. Wie sollte er weiter leben wenn er nichts mehr hatte? Wovon sollte er leben?
Er dachte an sich, sein Leben, seine Fähigkeiten, vielleicht auch was er in seinem Leben erreicht hat. Und genau das alles sollte er nun aufgeben. Als ich das gelesen habe, wurde mir klar, warum es dem Jüngling unmöglich war, zu sagen, "OK, egal was du verlangst, ich tu es". Er lebte wie ein Mensch, egoistisch, auf sich gerichtet. Er hatte keine wirkliche Beziehung zu Gott unserem Vater. Und warum? Weil er immer nach Regeln gelebt hat. Wenn wir nur nach Regeln leben entsteht kein Vertrauen, denn alles ist in klaren Verhältnissen. Wenn etwas schief geht, dann hat irgendjemand etwas verbockt!
Kommt euch das bekannt vor?
Ist das nicht das, was wir täglich erleben? Jemand macht einen Fehler, man weiß nicht genau wer es war. Doch bevor man das Problem löst, sucht man den Schuldigen …
Regeln sind nicht schlecht. Ich denke, wir brauchen gewisse Regeln, um mit anderen Menschen zu leben oder zu arbeiten, doch wenn mein ganzes Leben auf den Regeln und Gesetzen (die sowieso ständig hin und her gedreht werden, wie es grad geschickt ist) basiert, dann werde ich früher oder später Probleme bekommen.
Jesus spricht diese hier klar an, denn mehr oder weniger sagt er hier: Du hast die
Regeln eingehalten, sehr gut, aber vertraust du mir auch? Kennst du mich eigentlich oder lebtest du bis jetzt nur nach Regeln, ohne mich zu kennen?

Kennst du Jesus wirklich oder lebst du eher nach gewissen Regeln, die man dir beigebracht hat?

Ich bin gespannt wie die Woche wird. 

Die letzten Wochen war es extrem warm, oder eher gesagt, heiß bei uns, was das Vorbereiten der Fundamente noch einmal anstrengender machte. Außerdem hatte ich des öfteren keinen, der mir half, denn unsere Freiwilligen waren erst im Jungscharlager als Mitarbeiter und dann sind sie ja wieder nach Hause geflogen. Cipri, unser Koch, hat mir mal noch zwei Tage geholfen und den Rest hab ich dann voll alleine gemacht. Direkt nach Max-Bike wird dann eine Gruppe vom Seehaus in Leonberg kommen. Mit ihnen will ich dann die Scheune aufrichten. Ich bin echt gespannt, wie das klappt, denn ursprünglich ging ich davon aus, dass sie ein paar Zimmerleute mitbringen, doch nun kommt leider keiner mit. Ich bin gespannt wie es wird. Ich freu mich jedenfalls darauf. Wenns klappt wollen wir auch ein Gefängnisbesuch machen.

Vor das Volleyballfeld soll die Scheune, u-förmig sieht man die Fundamente und vorne sind noch zwei. Links liegt ein Teil des Holzes für die Scheune

Neben vielen Vorbereitungen und Fragen beantworten gab es auch ein paar unangenehme Dinge in den letzten Wochen. Unsere Kläranlage ist eigentlich erst in einem kleinen Ausbaustadium, also für ca. 100 Personen, doch wir hatten nun mehrere Wochen deutlich mehr Leute auf dem Grundstück. Letzte Woche waren es dann 180 und das war dann doch etwas zu viel. Der Filter konnte leider das viele "Wasser" nicht schlucken. Irgendwann lief dann die ganze Brühe in den Filter daneben der eigentlich gerade leer war. Es blieb uns nichts anderes übrig, als die ganze Flüssigkeit so gut es ging herauszupumpen und dann Schip, Schip Hurraaa. Alles raus. Den Filter reinigen, neu aufbauen und dann wieder in Betrieb nehmen.
"Lecker arbeiten" wie der Holländer sagt. 
Nun funktioniert zum Glück alles wieder. Diese Woche sind wir nur um die 100 Personen, das hilft enorm.  
  
Rechts der eigentliche Filter der aber überlief, links hat sich dann die ganze Flüssigkeit gesammelt ...
Dank Claus Arnold aus Dettingen und seinem Team, haben wir nun auch ein neues Logo. Nun wollen wir neue Shirts machen und so ungefähr werden sie aussehen


Diese Woche waren wir mal wieder beim Doktor, um uns unseren Nachwuchs anzuschauen. Bisher scheint alles sehr gut zu sein. Der Doktor hat dann noch alles vermessen linke Elle - rechte Elle, linker Oberschenkel - rechter Oberschenkel usw. Er hat zwar die ganze Zeit dabei sein Gesicht seltsam verzogen, aber scheinbar sei alles völlig OK.
Es strampelt kräftig und entwickelt sich sehr gut.
Für Dagmar war die Hitze der letzten Wochen etwas schwieriger zu ertragen, aber sie legt sich dann Nachmittags ein wenig hin und dann gehts wieder weiter. Glück für sie, im Büro ist es schön kühl :-)

Nächsten Donnerstag wird leider Anja und Petras Verabschiedung sein. Sie werden nach über 7 Jahren hier im Team uns leider verlassen. Der Zustand der Räume und des Wohnblocks und unsere personelle Situation lässt eine Weiterführung der Arbeit in der jetzigen Form nicht zu.Wir haben uns daher entschlossen die sozialmissionarische Arbeit in der Villa Kunterbunt in der jetzigen Form vorerst zu beenden. Rebeca wird weiter bei PDF in der Freizeitarbeit und Jungschararbeit Micii Exploratori mitarbeiten.

Wir wünschen euch ein schönes und erholsames Wochenende!

Montag, 9. Juli 2012

Viel Abwechslung im Sommer

Vor 1,5 Wochen hat - wie wir schon berichtet haben - die Freizeitsaison bei uns begonnen und neben den vielen Kindern, die hier auf dem Gelände und im Gebäude herumwuseln haben wir auch immer wieder Mitarbeiterwechsel. Vor allem im Bereich Küche und Freizeitleitung.

Denis bereitet gerade das Fundament für eine neue Scheune vor, die als Unterstand für diverse Maschinen und Geräte und auch für die Müllpressung dienen soll. Im August erwarten wir eine Gruppe aus Deutschland, die dann beim Aufbau der Scheune mithelfen soll. Da es gerade ziemlich heiß ist, zehrt die Arbeit draußen auch sehr an den Körpern unserer Baujungs. Denis ist Abends meistens ziemlich K.O. Ich bin es aber auch, obwohl ich nicht draußen arbeite. Ich verbringe die meiste Zeit im kühlen Büro und widme mich Verwaltungsaufgaben. Ab und zu muss ich auch noch in die Stadt, um einzukaufen oder verschiedene Sachen mit Irina zu erledigen.

 Leider ist bei den Baggerarbeiten der letzten Woche ein Bolzen (Bild links oben) des Radladergelenks gebrochen, der gerade mal vor kurzer Zeit erneuert wurde. Denis hat ihn jetzt wieder zusammengeschweißt. Mal sehen, wie lange das hält.

Ich hatte letzte Woche ein kleines trauriges Erlebnis, gefolgt von einem Erfolgserlebnis. Denis und ich haben schon im Mai beobachtet, wie ein Schwalbenpärchen versucht hat, ein Nest über unserem Balkon zu bauen. Das hat nach mehreren Anläufen und vielen Tagen Arbeit dann auch geklappt, obwohl wir nicht sehr begeistert von der Idee waren. Nachdem das Nest fertig war, sind dann auch bald die Babies gekommen und letzte Woche haben wir sie zum ersten mal gesehen. Das war aber leider kein erfreulicher Anblick, denn sie waren mitsamt Nestresten auf unserem Balkon verstreut. Ein Baby hat den 2-Meter-Sturz leider nicht überlebt. Ich habe das kleine Unheil entdeckt und hatte keine Anhung, was ich tun sollte. Zuerst habe ich sie über Nacht alle Zusammen zu unserem Buchsbäumchen gelegt. Am nächsten Tag dann habe ich eine Eierschachtel besorgt und das neue Nest auf das Fensterbrett gelegt, in der Hoffnung, dass die Eltern sie finden und füttern würden. Naja, das hat leider nicht geklappt und so mussten sie einen Tag lang hungern. Eigentlich dachte ich ja, dass sie da draußen gegrillt werden, bei der Hitze. Aber sie haben den Tag und die Nacht überlebt. Am nächsten Morgen wollte ich dann was sinnvolleres tun und habe das neue Nest mit einer sehr fragwürdigen Konstruktion oberhalb unseres Balkonfensters angebracht. Als die Eltern wieder mal vorbeischauten waren sie sehr skeptisch. Sie haben einige Anläufe gebraucht, um sich an das Nest zu setzen. Ein ständiges Hin- und Hergeflatter gabs auf unserem Balkon. Aber nach einer Weile haben's die zwei dann doch gecheckt und endlich ihre drei Kinder gefüttert. Ich hab' mich sowas von gefreut.

Die drei plumpsen zwar regelmäßig aus dem Nest, weil sie einfach ein bisschen abenteuerlustig sind, aber sonst geht es ihnen gut.

Jedes mal, wenn wir jetzt am Balkon sitzen oder nur die Tür aufmachen, sind die Schwalbeneltern sehr aufgeregt und regen sich auf und geben dabei agressives Gezwitscher von sich. Zuerst unfähig sein und sich dann auch noch aufregen... Also von Dankbarkeit keine Spur. Tz, tz,...


Am Samstag haben wir Besuch von Uli, Tabea, Marion und Philippos bekommen. Eine nette und lustige Runde. Die ersten drei sind aus der Stuttgarter Nähe und Philippos ist ein Grieche. Uli und Philippos kennen sich aus Bukarest, weil die beiden grad ein Auslandssemester dort machen und Marion und Tabea sind auf Rumänien-Besuch. Wir haben also dann gestern nach dem Gottesdienst eine Touri-Tour durch den wichtigsten Teil Kronstadts gemacht und erwarten sie morgen wieder von einer Wanderung aus dem Bucegi-Gebirge zurück.


Letzte Woche haben Petra, Anja und Rebeca die Schließung der Villa Kunterbunt "gefeiert" bzw. sich von den Kindern verabschiedet. Wir waren auch dazu eingeladen und ich durfte mich sogar kreativ betätigen, wie das Bild hier unten zeigt.


Anja und Petra werden nach Deutschland zurückgehen und Rebeca wird sich mehr in anderen Bereichen bei PdF einbringen können. Vielleicht gibt es ja in ein bis zwei Jahren eine "Reunion", wer weiß? Jedenfalls haben die drei dort tolle Arbeit geleistet und wir werden sie vermissen.

Soweit mal das letzte Update von uns.
Einen nicht allzu heißen Nachmittag wünschen wir euch!!