Sonntag, 25. November 2012



Endlich ist Sie da

Sie hat sich ziemlich Zeit gelassen. Und damit mein ich nicht die 9 Monate. Eigentlich wäre der Termin 14.11. gewesen, doch bis dahin gab es keine Zeichen das sie genug von der Enge in Dagmars Bauch hätte.
Am 20.11 waren wir dann beim Arzt, er war der Meinung das die Chancen auf eine natürliche Geburt recht schlecht stehen und von Tag zu Tag schlechter werden. Sollte es in einer Woche nicht von alleine auf die Welt kommen muss ein Kaiserschnitt vorgenommen werden. Kaiserschnitt ist eine sehr beliebte Variante in Rumänien, das man schmerzen empfinden muss, wenn es auch andere Möglichkeiten gibt, können die meisten nicht verstehen so auch unser Arzt. Er meinte zu Dagmar, wenn du meine Schwester wärst würde ich dir zumindest zu einer PDA empfehlen. Doch Dagmar wollte es so natürlich wie möglich.

Wir sind nach Hause gefahren und durften von nun an jeden Tag zur Untersuchung kommen. Wir hatten uns entschlossen das wir bis Freitag warten und wenn bis dahin nichts passiert wollten wir einleiten lassen, doch das wollte am nächsten Abend der Arzt dann nicht mehr, war etwas seltsam aber ok.

Dagmar hat sich dann Dienstag den 20. erstmal einen Wehencocktail, der uns von einer befreundetet Hebamme empfohlen wurde rein gepfiffen und dann gings nachts auch los. Doch wir wussten das es oft sein kann das die Wehen dann nach einigen Stunden wieder nachlassen. Und so war es dann auch. Doch dann haben sie auch wieder begonnen und wir dachten nun geht’s los, zwar langsam aber es geht los. Darum hab ich an dem Tag (also Mittwoch) auch nicht mehr gearbeitet Doch so wirklich viel tat sich nicht. Abends hat sich der Arzt etwas zurückhaltend gefreut, aber sonst nur gesagt wir sehen uns morgen.  . Von Mittwoch auf Donnerstag wurden die wehen dann stärker und wir dachten ok jetzt geht’s los…doch das wars dann auch schon. Donnerstag Abend gegen 23Uhr wurden sie dann verglichen mit dem was zuvor war Stark, doch die abstände waren wie zuvor schon recht unterschiedlich wurden aber immer kürzer. Nachts waren sie dann ca. in einem 10-15min abstand. Um 6 Uhr dan auch mal im 7min Abstand und dann haben wir beschlossen ins Krankenhaus zu fahren.
Dort angekommen wurde uns gesagt dass die wehen noch viel zu schwach sind, was für Dagmar recht enttäuschend war, denn sie waren recht schmerzhaft.
So ging es dann den ganzen Tag, die Nacht und den nächsten Tag dahin, Wehen im 3-20min abstand völlig unregelmäßig zwischendrin gab es mal eine Stunde wo sie keine Wehen hatte.
Nach vielen Stunden hatte dann auch Dagmar Wehen die so stark waren wie sie sein sollten doch für Dagmar waren diese nicht mehr schmerzhaft als die, die sie schon hatte.  
Alles in allem dauerte es dann 37h von dem Moment bis wir im Krankenhaus waren bis Emilia um 20Uhr geboren wurde.
Sie hatte 3750g


Und 50cm


Nach 42h war dann auch ich wieder daheim und hab mich auf mein Bett gefreut.




So nun muss ich aber wieder zu den beiden 

Montag, 5. November 2012

Season of mists and mellow fruitfulness...

... Close bosom-friend of the maturing sun; Conspiring with him how to load and bless; With fruit the vines that round the thatch-eves run;...
So lautet ein Gedicht von John Keats, das ich vor ca. 12-13 Jahren in der Handelsakademie auswendig gelernt habe. Wir hatten damals einen eher strengen Englisch-Professor, der uns aber sehr viel beigebracht hat.
Wenn ich in den letzten Tagen bzw. Wochen aus dem Fenster geguckt habe sind mir diese Zeilen eingefallen. Ich kann euch gar nicht beschreiben, wie wunderschön alles rundherum ist. Selbst die Fotos können eigentlich keinen wirklichen Eindruck von den bunten Bäumen, dem grünen Gras und der herrlich wärmenden Sonne vermitteln. Heute ist Montag, der 5. November und bei unserer heutigen Mittagspause habe ich mehr als überrascht auf das Thermometer geschaut: 20 Grad am Balkon!!! Nein, nicht in der Sonne, der Temperaturfühler lag im Schatten. Unglaublich, oder?

Ich genieße es sehr, die Schotterstraße in diesen Tagen auf und ab zu fahren, denn ich kann mich an den bunt bemalten Hügeln gar nicht satt sehen. Was ich natürlich nicht so genieße ist das Geruckel auf dem Weg, denn nach einem kurzen Regen sind auch die Schlaglöcher wieder größer geworden.

Am  21. Oktober war die Gemeinde, in die wir gehen, in unserem Zentrum zu Gast. Wir hatten einen ziemlich lustigen Sonntag zusammen. Nach einem Gottesdienst und anschließenden Mittagessen, haben wir auf unserem gepflasterten Vorplatz und der Terasse einige lustige Spiele gespielt. Wieder war das Wetter kaum zu toppen und alle haben sich wohl gefühlt.




Seit unserem letzten Post haben wir inzwischen die Heiratsurkunde aus Großau abgeholt. Damit bin ich dann letzte Woche zum Rathaus nach Rosenau um meinen Wohnsitz anzumelden und war voller Hoffnung. Naja, leider zu viel gehofft. Davon abgesehen, dass mit dem Mietvertrag, den wir mit unserem Nachbar abgeschlossen haben (er wohnt im Ort und hier im Tal können wir leider keine Adresse haben) etwas nicht stimmte, stellte sich weiter heraus, dass die rumänische Heiratsurkunde mit dem falschen Heiratsdatum ausgestellt wurde. Als ich all das hörte, verlor ich die Nerven und fing an zu weinen. Ich schieb' die Schuld jetzt einfach mal auf die Hormone! Die arme Frau beim Rathaus versuchte mich zu beruhigen, dass wir das schon irgendwie hinkriegen und dass es eben etwas dauert. Sie telefonierte auch noch mit der Dame aus Großau, die wohl zugab, dass es ein Fehler war, den sie aber anscheinend immer so gemacht hatte und nie jemand was gesagt hätte. Am nächsten Tag ging ich nochmal nach Rosenau - in der Zwischenzeit musste auch unser Nachbar nochmal hin, um das mit dem Mietvertrag zu klären - musste ein paar Lei als Gebühren zahlen und ging unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Jetzt heißt es warten! Denis und ich haben beschlossen, nicht extra nochmal wegen der rum. Heiratsurkunde 260 km zurück zu legen und werden bei den Ämtern einfach unsere deutsche bzw. die beglaubigte Übersetzung davon vorlegen und hoffen, dass das auch reicht. Wenn wir da jetzt nämlich nochmal extra hinfahren würden, hätten wir schon mehr als 1000 km für ein Blatt Papier verfahren und das ist einfach ein bisschen übertrieben.


Von den beiden Baustellen, die fast parallel zueinander laufen können wir berichten, dass beim Wärmefeld die erste Hälfte der Schläuche erfolgreich verlegt und verbuddelt wurde. Das war gar nicht so einfach, denn der Sand, der direkt auf die Schläuche geschaufelt wurde, musste von Hand verteilt werden. Dazu haben wir uns an zwei Tagen die Kollegen aus dem Büro zu Hilfe gerufen. Heute ist die Raupe damit ferig geworden, die erste Hälfte des Feldes wieder eben zu machen.

Am Fluss sah es letzte Woche leider nicht so rosig aus. Nach einem kurzen, heftigen Regen haben sich einige der Gabionen direkt nach dem Wehr Richtung Flussbett verbogen. Was tun? Echt schade, nachdem bis jetzt alles so gut gelaufen war. Christian und Denis haben die Gabionen dann begonnen zu leeren, leider sind aber erst ca 1/3 der Gabionen die entfernt werden müssen geleert. Wir sind bestrebt, das Projekt dort unten so schnell wie möglich abzuschließen. Es fehlen noch die Seitenwände, deren Betonierung aber auch erstmal vorbereitet werden muss.



Vorletztes Wochenende hatten wir unsere jährliche Konferenz für Danksagung und Gebet, bei der wir außer einigen Freunden von PdF auch Kurt Schneck vom Schloss zu Gast hatten. Er leitete uns in den Bibelarbeiten aus Epheser 4 zum Thema "Entsprechend unserer Berufung leben". Wir konnten die Gemeinschaft echt genießen und waren froh, wieder einmal das eine oder andere bekannte Gesicht zu sehen. Ansonsten war die Konferenz leider nicht so gut besucht, was entweder an einem ungünstigen Zeitpunkt lag oder daran, dass sich die Leute den Beitrag nicht leisten konnten/wollten.

Was unsere kleine Familie betrifft, sind wir noch zu zweit. Das Baby bewegt sich ganz schön heftig und schön langsam werde ich auch etwas nervös. Vorzubereiten gibt es jetzt soweit nichts mehr, denn mein Mann hat am Wochenende schonmal das Büro ins Gästezimmer verlegt und das Bettchen im Kinderzimmer aufgestellt. Mit der Krankenkasse ist soweit auch alles klar. Zumindest hieß es, dass wir sämtliche Kosten bei der Klostermühle einreichen können und sie es dann mit der KK abwickeln. Termin für die Geburt ist der 14. November, das heißt wir haben noch etwas Zeit. Wenn ihr daran denkt, bitten wir euch, für uns zu beten.